Am 31.05.2022, 19.00 Uhr, findet – nach langer „Corona-Pause“ – die nächste Gesprächsrunde im Clubraum des Ashäuser Hofes (Bahnhofstr. 1) statt.
Es soll im wesentlichen darüber gesprochen und überlegt werden, wie angesichts des Schreibens der Gemeindeverwaltung als Antwort auf den Brief von Anja Kleinschmidt aus dem Januar des Jahres weiter vorgegangen werden soll.
Volkstrauertag 2020
Während 2019 über 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer dem Gedenken zum Volkstrauertag beiwohnten, durften in diesem Jahr nur wenige Personen anwesend sein: Die Regelungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie erforderten entsprechende Beschränkungen. Gleichwohl gelang es unserer Pastorin Anja Kleinschmidt mit Unterstützung des Kirchenvorstandmitgliedes Gudrun Hullen
in Anwesenheit von Vertretern der Freiwilligen Feuerwehr, des Schützenvereins und der Sportvereine Ashausens eine feierliche und nachdenklich stimmende Veranstaltung durchzuführen.
Die Rede von Richard von Weizsäcker, die er am 8. Mai 1985 im Bundestag gehalten hat, ist Grundlage der Ansprache. Aus ihr wird u.a. zitiert:
„Der 8. Mai war ein Tag der Befreiung. Er hat uns alle befreit von dem menschenverachtenden System der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Niemand wird um dieser Befreiung willen vergessen, welche schweren Leiden für viele Menschen mit dem 8. Mai erst begannen und danach folgten. Aber wir dürfen nicht im Ende des Krieges die Ursache für Flucht, Vertreibung und Unfreiheit sehen. Sie liegt vielmehr in seinem Anfang und im Beginn jener Gewaltherrschaft, die zum Krieg führte. Wir dürfen den 8. Mai 1945 nicht vom 30. Januar 1933 trennen. Jüngere und Ältere müssen und können sich gegenseitig helfen zu verstehen, warum es lebenswichtig ist, die Erinnerung wachzuhalten. Es geht nicht darum, Vergangenheit zu bewältigen.
Das kann man gar nicht.
Sie läßt sich ja nicht nachträglich ändern oder ungeschehen machen.
Wer aber vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart.
Wer sich der Unmenschlichkeit nicht erinnern will, der wird wieder anfällig für neue Ansteckungsgefahren.
Die Jungen sind nicht verantwortlich für das, was damals geschah.
Aber sie sind verantwortlich für das, was in der Geschichte daraus wird.
Wir Älteren schulden der Jugend nicht die Erfüllung von Träumen, sondern Aufrichtigkeit.
Die Bitte an die jungen Menschen lautet:
Lassen Sie sich nicht hineintreiben in Feindschaft und Haß
gegen andere Menschen,
gegen Russen oder Amerikaner,
gegen Juden oder Türken,
gegen Alternative oder Konservative,
gegen Schwarz oder Weiß.
Lernen Sie, miteinander zu leben, nicht gegeneinander.
…“
Weiter heißt es in der Ansprache unsere Pastorin Anja Kleinschmidt,
begleitet vom Entzünden von sechs Kerzen und am Schluss der Kranzniederlegung :
Wir denken heute an die Opfer von Gewalt und Krieg,
an Kinder, Frauen und Männer aller Völker.
Wir gedenken der Soldaten, die in den Weltkriegen starben, der Menschen, die durch Kriegshandlungen oder danach in Gefangenschaft, als Vertriebene und Geflüchtete ihr Leben verloren.
Wir gedenken derer, die verfolgt und getötet wurden, weil sie einem anderen Volk angehörten, einer anderen Rasse zugerechnet wurden, Teil einer Minderheit waren oder deren Leben wegen einer Krankheit oder Behinderung als lebensunwert bezeichnet wurde.
Wir gedenken derer, die ums Leben kamen, weil sie Widerstand gegen Gewaltherrschaft geleistet haben, und derer, die den Tod fanden, weil sie an ihrer Überzeugung oder an ihrem Glauben festhielten.
Wir trauern um die Opfer der Kriege und Bürgerkriege unserer Tage, um die Opfer von Terrorismus und politischer Verfolgung, um die Bundeswehrsoldaten und anderen Einsatzkräfte, die im Auslandseinsatz ihr Leben verloren.
Wir gedenken heute auch derer, die bei uns durch Hass und Gewalt gegen Fremde und Schwache Opfer geworden sind.
Wir trauern mit allen, die Leid tragen um die Toten und teilen ihren Schmerz.
Aber unser Leben steht im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern, und unsere Verantwortung gilt dem Frieden unter den Menschen zu Hause und in der ganzen Welt.
Die Kerzen und der Kranz möge auch all denen, die heute nicht dabei sein dürfen, Zeichen sein, dass wir uns unserer Verantwortung weiter stellen wollen. Wer hier vorbei geht, kann sehen, dass wir nicht vergessen wollen und eine friedliche Welt suchen.
Informationstafel
Die Schildergruppe des Heimatvereins Ashausen e.V. hat Mitte September 2020 eine Informationstafel zur Geschichte des Gedenkortes an der Bahnhof-/Scharmbecker Straße aufgestellt.
Diese Tafel ist eine von inzwischen rund 60, die in Ashausen im Laufe der letzten Jahre aufgestellt worden sind. Näheres ist auf der Homepage des Heimatvereins unter https://heimatverein-ashausen.de/infotafeln/ nachzulesen.
Die Corona-Pandemie …
… hat dazu geführt, dass die Arbeit innerhalb der Gruppe bis auf Weiteres ruht. Das ändert aber nichts daran, sich weiterhin Gedanken über die Neuausrichtung und -gestaltung zu machen. Unser Email-Postfach steht u.a. dafür zur Verfügung:
gruppe@gedenkort-ashausen.de
Einladung 13. Gesprächsrunde
13. Gesprächsrunde „Gedenkort Ashausen“
Termin: Montag, 24. Februar 2020, 19 Uhr
Ort: Gemeindehaus der St. Andreas Kirche
Folgende Tagesordnung ist vorgesehen:
- Begrüßung, Protokoll vom 23.01.2020
- Aktueller Stand Diskussionsprozess
- Ergänzungen zum Denkmalschutz (M. Bonacker)
- Vorbereitung Pressekonferenz 21. März 2020
- Pressetext, Verteiler
- Ablauf
- Planung Öffentliche Veranstaltung am 24. April 2020
- Ort, Technik, Ausstattung
- Einladungen, Verteiler
- Konzept, Ablauf, Beteiligte
- Präsentation der Ergebnisse, Materialien
- Kurzbericht Stand Auswertungen Gemeindearchiv (W. Poelchau)
- Nächste Schritte, Verabredungen
- Sonstiges
Ende ca. 21 Uhr
.Gez. Margit Bonacker
Kurzbericht 12. Gesprächsrunde
Die Gesprächsrunde hat bei ihrem 12. Treffen vereinbart, mit den Ergebnissen der bisherigen Diskussionen und Auswertungen der Eingaben im Rahmen eines Pressetermins und einer Präsentation an die Öffentlichkeit zu treten. Die genauen Termine und Veranstaltungsorte werden noch rechtzeitig bekanntgegeben.
Einladung zur 12. Gesprächsrunde
In der letzten Gesprächsrunde am 16.12.2019 hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer verabredet, sich am
Donnerstag, 23. Januar 2020, um 19 Uhr
wieder im Gemeindehaus zu treffen.
An diesem Abend soll die für den 24. Februar oder 24. März 2020 geplante Informationsveranstaltung vorbereitet werden.
11. Gesprächsrunde am 16.12.2019
Die zahlreichen Zuschriften waren vorher gesichtet und ausgewertet worden. Insgesamt waren die Rückmeldungen positiv und enthielten sowohl reflektierende Gedanken zum Thema als auch zahlreiche konkrete Vorschläge. Inhaltlich überwog der Ansatz, das Bestehende zu belassen und zu ergänzen, lediglich zwei Beiträge schlugen eine Verlagerung des Denkmals an einen anderen Ort vor. Eine optisch ansprechendere Gestaltung und mehr Aufenthaltsqualität wünschen sich viele der Beiträge.
Die Gruppe hat folgende Punkte positiv diskutiert:
- Der Stein der Realgemeinde soll bleiben.
- Namenstafeln mit den getöteten Kriegsteilnehmern beider Weltkriege sollen jeweils die Namen und das Alter enthalten.
- Das Eiserne Kreuz soll bleiben, ergänzt durch eine erläuternde Tafel oder Abbildung.
- Ergänzt werden soll der Ort um ein Friedenssymbol und einen Text, der u.a. auch der europäischen Juden und der Judenverfolgung gedenkt.
Offen sind folgende Fragen:
- Sollen weitere Opfergruppen genannt werden?
- Ist es möglich Schicksale und Zahlen aus Ashausen mit aufzunehmen?
- Sollen Bänke aufgestellt werden?
- Wie gelingt es den Gedenkort weiterhin zu pflegen?
Die Ergebnisse der Zuschriftenaktion und den Stand der Überlegungen in der Initiativgruppe wollen wir allen Interessierten und denjenigen, die sich beteiligt haben, in einer öffentlichen Veranstaltung vorstellen. Hierfür kommt nach derzeitigem Stand der 21. April in Frage.
Erinnerung an den Termin zur 11. Gesprächsrunde
Wie schon im Bericht vom 20.11. angemerkt, findet die 11. Gesprächsrunde am Montag, 16.12.2019, 19.00 Uhr, wieder im Gemeindehaus der St. Andreaskirche in Ashausen statt.
Bericht zur 10. Gesprächsrunde am 21.11.2019
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden über den bisherigen Stand der Rückmeldungen bzw. Eingaben informiert. Die Schriftstücke lagen zur Einsichtnahme bereit. Die inhaltliche Diskussion darüber wird aber erst beim nächsten Treffen am 16.12.2019 geführt.
Es folgte ein Rückblick über den Ablauf des am Gedenkort veranstalteten Volkstrauertages (17.11.2019). Einhellig wurde er als gelungen bezeichnet. Erfreulich war auch die hohe Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die sich zu diesem Anlass eingefunden hatten.
In der Gesprächsrunde diskutierten schließlich die Anwesenden weitere eigenen Ideen zum Gedenkort, die inhaltlich und in der Zielrichtung viele Gemeinsamkeiten aufwiesen, so dass alle auf das nächste Treffen am 16.12. gespannt sind.
In dieser am 16.12. stattfindenden 11. Gesprächsrunde sollen die vorgenannten Ideen und insbesondere die Rückmeldungen bzw. schriftlich eingereichten Vorschläge detailliert besprochen werden. Inwieweit sich daraus schon konkret umsetzbare Entscheidungsvorschläge ergeben, wird abzuwarten sein. Angesichts des positiven Verlaufs auch der 10. Gesprächsrunde besteht aber durchaus entsprechender Optimismus.